Das große Fressen der Tipula-Larven
Die Greenkeeper auf Golfplätzen und andere Rasenfreunde haben dieses Jahr mit starken Befall durch Schnakenlarven zu kämpfen: Unterirdisch schädigen die gefräßigen Larven die Graswurzeln und die bodennahen Teilen der Graspflanzen. Sogar Neuansaaten im Frühjahr konnten den hungrigen Larven wenig entgegensetzen. Mit zunehmenden Temperaturen im April und Mai begann auch dieses Jahr das erste große Fressen. Dazu gesellen sich die oberirdisch pickenden Vögel und auch Wildschweine oder Dachse, die die Larven als eiweißreiches Futter schätzen.
Steigender Befallsdruck
Allgemein wird durch den Klimawandel deutlich: Je trockener die Umgebungsflächen, desto stärker erfolgt der Rückzug in - natürlich oder beregnet gehaltene - gut feuchte Gefilde. Das sorgt für den zunehmenden Befallsdruck auf Sportrasenflächen. Ebenso können die Larven im heimischen Rasen und in norddeutschen Weidelandschaften für Kahlstellen sorgen. Norddeutsche Pflanzenschutzämter berichteten, dass auch ein frostiger Winter keine Abhilfe verschafft. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass die kleinen Tiere sogar Eisschichten von einem Meter Dicke überleben können.
Der richtige Zeitpunkt zum Bekämpfen
Was jetzt noch als Larve schädigt, wird bald erwachsen und sich paaren. Anschließend folgt die Eiablage und schon droht sich der Zyklus zu wiederholen: Das große Fressen beginnt von vorne. Etwa 14 Tage nach der Eiablage beginnt der Bekämpfungszeitraum gegen die Wiesenschnakenlarven. In Abhängigkeit der Witterung und Bodentemperatur sind die Schädlingslarven von etwa August bis November anfällig und gut bekämpfbar. Die Anwendungszeit im Frühjahr startet mit dem Erreichen der Bodentemperaturen von ca. 10°C.
Mit Nematoden Tipula-Larven bekämpfen
Wichtig beim Nematoden-Einsatz ist die Bodenfeuchtigkeit. Ein hoher Anwendungserfolg wird erreicht, wenn die Nützlinge auf feuchten Böden mit viel Wasser ausgebracht werden. Sinnvoll ist es, die Flächen nach dem Einsatz weiter feucht zu halten, um den Wirkungszeitraum zu verlängern. Die Nematoden suchen sich selbstständig den Weg zu den Wirten (junge Larvenstadien). Nach dem Absterben der Opfer vermehren die Nematoden sich fleißig - auf der Suche nach weiteren Larven.
Alle Tipula-Arten können mit den nützlichen Nematoden des Produktes Nemasys® SF (Steinernama feltiae) biologisch kontrolliert werden. Der Einsatz von Nemasys als biologische Methode ist anwenderfreundlich, ohne den Spielbetrieb einschränken zu müssen. Eine Anwendung bis zum Spätherbst schützt vor Folgeschäden auch noch im nächsten Jahr.