
Grünlandpflege im Frühjahr - Grünland instand setzen

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass eine optimale Gründlandpflege durch ungünstige Wetterbedingungen nicht immer möglich ist. Bei starker Nässe im Herbst ist das Dauergrünland oft nicht mehr befahrbar und der letzte Schnitt kann oft nicht eingeholt werden. Bei milden Temperaturen wächst das Gras jedoch weiter, so dass die Bestände zu lang in den Winter gehen.
Dort, wo das Grünland unter den Auswirkungen von Nässe oder Kahlfrösten gelitten hat, ist es nun umso wichtiger, die angemessenen Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen.
Verdichtung vermeiden
Auch wenn das Gras bereits mit dem Wachsen beginnt, ist der Boden vielerorts noch immer sehr nass. Daher ist weiterhin Geduld geboten. Eine Voraussetzung für jede Pflegemaßnahme ist eine gut befahrbare und tragfähige Grünlandnarbe. Ein zu frühes Befahren bei mangelnder Tragfähigkeit kann zu Verdichtungen und Schäden führen. Das sollte unbedingt vermieden werden.
Überständiges Gras entfernen
Sobald der Boden sicher befahrbar ist, müssen überständige und ausgewinterte Gräser entfernt und abgefahren werden. Eine dicke Mulchschicht kann die Entwicklung der jungen Grasnarbe beeinträchtigen und dazu führen, dass das Gras erstickt. Daher ist Mulchen nur bei sehr geringen Erntemengen möglich.
Abgestorbenes Material kann mit einem Striegel herausgezogen werden, um die Grasnarbe aufzulockern und zu belüften. Wenn große Mengen an abgestorbenem Material entfernt werden, sollte auch dieses von der Fläche genommen werden, um optimale Wachstumsbedingungen für die junge Grasnarbe zu schaffen.
Hohe Futterqualität sichern
Der alte Aufwuchs ist aufgrund seiner geringen Qualität und des möglichen Pilzbefalls nicht für die Verfütterung geeignet. Je nach Menge und Qualität kann er möglicherweise noch in Biogasanlagen verwertet werden.
Bei überständigem Gras ist ein Pflegeschnitt dringend empfohlen. Nur so kann eine hohe Futterqualität in den Folgeaufwüchsen erzielt werden.
Abgestorbenes Pflanzenmaterial mindert die Futterqualität erheblich und ist oft mit Schimmelpilzen belastet. Nur gut gepflegte Bestände liefern hochwertiges Grundfutter.
Lücken schließen
Bevor Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden, ist es wichtig, die Regenerationsfähigkeit der Bestände abzuwarten und zu bewerten. Liegt der Lückenanteil im Bestand über 15 %, ist eine Nachsaat mit hochwertigen Gräsern dringend erforderlich. Andernfalls können sich unerwünschte Gräser und Unkräuter ausbreiten, was zu Einbußen in Ertrag und Qualität führt.
Bei der Auswahl der Nachsaat-Mischungen ist eine hohe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern und der Altnarbe unerlässlich. Mischungen mit hochwertigen Sorten von Deutschem Weidelgras sind optimal, da sie eine kurze Keimdauer haben und einen schnellen Lückenschluss gewährleisten.
Unsere hochwertigen GreenStar-Nachsaat-Mischungen, die an unterschiedliche Standortbedingungen angepasst sind, können dazu beitragen, das Grünland nachhaltig zu sanieren und aufzuwerten. Bei massiven Schäden mit Lückenanteilen über 50 % ist eine Neuansaat empfehlenswert, während geringere Lückenanteile oft mit einer Übersaat behoben werden können.
Keine Pflege möglich?
Ist eine Pflege vor dem ersten Schnitt wegen mangelnder Tragfähigkeit nicht möglich, ist eine höhere Schnitthöhe (> 8 cm) erforderlich. Nur so kann der Eintrag von Verunreinigungen und abgestorbenem Pflanzenmaterial vermieden und qualitativ hochwertiges Grundfutter geerntet werden.